Damit aus dem Kinderwunsch Ihr Wunschkind wird
Ursachen für einen unerfüllten Kinderwunsch
Die Ursachen für den unerfüllten Kinderwunsch liegen in der Hälfte der Fälle bei der Frau, zur anderen Hälfte beim Mann. In über 30% sind die Ursachen bei beiden Partnern zu finden.
Welche Ursachen gibt es?
Weibliche Ursachen
Hormonstörungen
Die häufigsten Ursachen für eine weibliche Unfruchtbarkeit sind Hormonstörungen, die sowohl körperlich als auch seelisch bedingt sein können. Folge der Hormonstörungen können unregelmäßige Zyklen, Probleme bei der Eireifung und auch beim Eisprung sein, sodass sich keine Schwangerschaft entwickeln kann.
Verschlossene oder funktionsgestörte Eileiter
Die eileiterbedingte Unfruchtbarkeit kommt zustande, wenn die Eileiter durch vorangegangene Entzündungen oder Operationen nicht mehr funktionieren oder verschlossen sind. Auch Verwachsungen im Eileiterbereich nach Operationen (oftmals nach Kaiserschnitten) oder bei Endometriose können die Funktion der Eileiter beeinträchtigen.
Krankhafte Veränderungen in der Gebärmutterhöhle
Polypen und Myome in der Gebärmutterhöhle als auch Verwachsungen nach Entzündungen und Curettagen können die Einnistung eines Embryos in der Gebärmutterhöhle verhindern.
Endometriose
Endometriose ist eine Erkrankung, bei der die Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle wächst und Beschwerden verursacht. Die genauen Ursachen für Endometriose sind nicht bekannt. Endometriose macht sich häufig durch starke Menstruationsbeschwerden und häufig wiederkehrende Unterbauchschmerzen bemerkbar. Die Diagnose der Endometriose kann nur durch eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) erfolgen Es gibt verschiedene Stadien der Endometriose, die die Ausprägung der Endometrioseherde im Bauchraum beschreiben. Bei der Endometriose ist die Befruchtungsfähigkeit der Eizellen herabgesetzt, die Chance auf eine Schwangerschaft ist vermindert.
PCOS (Polycystische Ovarsyndrom)
Das polyzystische Ovarsyndrom (polycystic ovary syndrome, PCOS) ist eine der häufigsten hormonellen Erkrankungen bei Frauen. Es stellt eine der wichtigsten Ursachen für unerfüllten Kinderwunsch dar. Bei PCOS kommt es zu einer Eierstockvergrößerung aufgrund von kleinen Zysten, die sich perlschnurartig unter der Oberfläche des Eierstocks anordnen als auch im gesamten Eierstock vorkommen können. Die genauen Ursachen von PCOS sind ungeklärt – ein Erbfaktor wird angenommen. Charakteristisch für PCOS sind Zyklusstörungen bis zum kompletten Ausbleiben der Regelblutungen und veränderte Hormonwerte. Die Diagnose ergibt sich nach einer Zyklusanamnese, Vaginalultraschalluntersuchung und Hormonstatus. Durch die kleinen Zysten und die Hormonstörungen bleibt oftmals der Eisprung aus, sodass keine Schwangerschaft eintreten kann.
Männliche Ursachen
Beim Mann führen die eingeschränkte Bildung von gesunden Samenzellen und damit die Bildung von krankhaften, schlecht beweglichen Samenzellen zur Unfruchtbarkeit. Auch eine Verhinderung des natürlichen Samenflusses aus der Harnröhre bei der Ejakulation und eine Einschränkung der Erektionsfähigkeit können die Fortpflanzungsfähigkeit vermindern.
Zu den häufigsten Ursachen der Unfruchtbarkeit beim Mann zählen:
- Verminderte Samenqualität (OAT-Syndrom):
- Hodenhochstand im frühen Kindesalter
- Mumps-Infektion in der Kindheit unter Mitbeteiligung des Hodens
- Unterentwicklung der Hoden
- Krampfadern im Hoden
- angeborene Fehlbildungen des Hodens
- Hodenverletzungen und Verletzungen des Samenleiters (nach Eingriffen wie z.B. einer Leistenbruch-Operation)
- Hoden-Infektionen (Orchitis)/Nebenhoden-Entzündung
- Prostata-Entzündung
- Harnröhren-Entzündung
- Durchblutungsstörungen des Hodens
- Erektile Dysfunktion
- Testosteron-Mangel
- andere Hormonstörungen (z.B. Schilddrüsen-, Hypophysen- und Nebennierenerkrankungen)
- Krebserkrankungen und deren Behandlung durch Chemotherapie und Bestrahlung
Bei schlechtem Samenbefund soll immer eine urologische Untersuchung durchgeführt werden.
Alter der Paare
Langes Zuwarten bei unerfülltem Kinderwunsch verschlechtert die Chancen einer nachfolgenden Kinderwunschtherapie, denn die Befruchtungschancen der Eizellen einer Frau sind altersabhängig. So haben Frauen im Alter von 25 bis 35 Jahren eine 70 % ige Chance innerhalb eines Jahres schwanger zu werden, hingegen sinkt diese Chance in einem Alter von 35 bis 40 auf 20%. Daher wird von der „tickenden biologischen Uhr“ gesprochen. Diese Uhr tickt immer häufiger, denn durch den gesellschaftlichen Wandel mit langen Ausbildungszeiten und spätem Berufseintritt entscheiden sich Frauen immer später ein Kind zu bekommen. So wird bereits jedes 7. Baby von einer Frau über 35 Jahren geboren.
Auch beim Mann treten mit fortschreitendem Alter vermehrt genetische Defekte auf. Jedoch können Männer – anders als bei Frauen – bis ins höhere Alter Kinder zeugen.