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Ethisch verwerflich? Embryonen als Versuchskaninchen
Vor wenigen Tagen ist ein ethischer Skandal ans Licht gekommen – ein chinesischer Forscher hat Embryonen mit einer relativ wenig erforschten Methode behandelt, praktisch als Versuchskaninchen benutzt.
CRISPR/CAS9 – die „Genschere“
Bei diesem Verfahren sollen Erbkrankheiten, welche schon bei der Entwicklung eines Embryos erkannt werden, beseitigt werden. Diese Methode wird erst seit 2012 in Labors getestet. Dabei werden Eizellen künstlich befruchtet und mit der Genschere behandelt. Die Eizelle wird einer gesunden Frau entnommen und die Spermazelle kommt von einem HIV-positiven Mann, das Kind soll gesund zur Welt kommen. Jedoch gibt es ethische Bedenken!
Ethischer Aspekt
Dieser ist gerade in den Genforschung sehr wichtig. Als man mit künstlicher Befruchtung angefangen hat, wurde schon von „Designerbabys“ gesprochen. Nun sieht die Sache anders aus: man ist tatsächlich in der Lage ins Erbgut von Embryonen einzugreifen. Der positive Aspekt wäre die Heilung von vererbbaren Krankheiten, jedoch beschränkt man sich darauf?
Der Versuch des chinesischen Forschers war seiner Universität unbekannt und diese verurteilt das Experiment. Insgesamt haben über 120 Wissenschafter ein veröffentlichtes Schreiben unterzeichnet. Dieses Schreiben ist geprägt von scharfer Kritik am gesamten Vorhaben. Die amerikanische Forscherin Jennifer Doudna, welche CRISPR/CAS9 entwickelt hat, sieht das ganze als „Bruch mit dem zurückhaltenden und transparenten Vorgehen der globalen Wissenschaftsgemeinde bei der Anwendung von Crispr/Cas9 zum Editieren der menschlichen Keimbahn“.
Dieser Artikel stammt aus dem Newsletter vom 26. November 2018 der ärztlichen Fachseite coliquio.de.
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